WIR BLÄTTERN IN ALTEN BÜCHERN UND IN ALTEN ZEITSCHRIFTEN

 

Warum dieser Blog?

 

Das Internet macht es möglich: Wir haben heute Zugang zu Büchern und zu Zeitschriften, die zum zum Teil seit über hundert Jahren unbeachtet in den Archiven verschiedener Bibliothekenrgeruht haben.

Wenn man in diesen Büchern und Zeitschriften blättert, stellt man fest, dass manche von ihnen zu  Unrecht  vergessen gegangen sind. Sie schildern interessante Brobachtungen und legen bedenkenswerte Überlegungen vor.

 

Also:

Ein Blick in diese Bücher und Zeitschriften lohnt sich.

 

 

5. 1. 2025

Vom Rechenkünstler, der keine Zahlen lesen konnte. Und schreiben erst recht nicht.

 

Der Wissenschafter Alfred Binet beschäftigte sich  mit Rechenkünslern.

Einer fiel ihm besonders auf: Es war ein ehemaliger Schafshirte, der in seinem Kopf die tollsten Rechenoperationen anstellte - obwohl er keine Ahnung hatte, wie man die Zahlen schrieb.

Er hatte übrigens auch keine Ahnung. wie man Buchstaben schrieb. Lesen  konnte er nicht.

Den Einstieg in seine Rechenkünste hatte er gefunden, als sein Bruder ihm die Zahlen von 1 bis 100 mündlich vortrug.

Das genügte

 

Quelle: Binet, Alfred:

 

Z  5. 1. 2025

 

Chronisch unterschätzt: Alfred Binet

 

Wenn man sich auf der deutschen Wikipedia-Website über Alfred Binet informiert, erlebt man eine kleine Überraschung.

Da wird eingehend darüber informiert, welchen wichtigen Beitrag Binet zur Entwicklung der Intelligenztests geliefert hat. Und es wird richtigerweise auch  gesagt, dass die Intelligenztests und die IQs zu Gebilden geworden sind, die Binet vermutlich mächtig ärgern würden: Die Sache mit der Intelligenzmessung hat er sich ganz anders vorgestellt.

Nicht erwähnt wird jedoch, dass Binet Arbeiten zu den Themen Suggestion, Halluzinationen und Hypnose vorgelegt hat.

Und auch zu unbewussten Prozessen: Da hat Binet Untersuchungen vorgelegt, die empirisch unterlegt sind und dami denn auch Hand und Fuss haben - beschäftigt man sich mit dem 'Unbewussten', sollte man nicht nur an Freud denken. Eine Lektüre von Binets 'On Double Consciousness' ist in diesem Zusammenhang absilu Pflicht.

Also gilt: Vergesst Alfred Binet nicht - wir kommen auf ihn zurück.

 

 

6. 1. 2025

Braucht man in der Hypnose keine Brille?

 

Diese Frage kann hier nicht abschliessend beantwortet werden. . Hingegen sei auf eine Beobachtung aus früheren Jahren hingewiesen.

Die Frau hatte die Augen verbunden. Man hielt ihr ein Buch hin - auch mit verbundenen Augen konnte sie im Buch lesen.

Irgendwie hatte man dabei ein ungutes Gefühl. Mit dem Verbinden der Augen hatte es nicht so recht geklappt, und so bestand die Möglichkeit, dass die Frau im hypnotischen Zustand an dem Verband um ihre Augen vorbei ganz einfach das gelesen hatte, was sie mit ihren Augen doch noch zu sehen vermochte.

Due Frau wurde in den alltäglichen Wachzustand zurückversetzt. Man legte ihr eine Text vor, den sie  lesen sollte. Doch daraus wurde nichts. Die Frau sagte, dass sie ohne ihre Brille nicht in der Lage sei, Texte zu lesen.

Die Frau setzte sich die Brille auf, und es klappte mit dem Lesen. 

Das gleiche Phänomen zeigte sich auch bei Näharbeiten. Wenn die Frau im Normalzustand Näharbeiten vornehmen wollte, gelang ihr dies, wenn überhaupt, nur dann, wenn sie eine Brille trug. Im hypnotischen Zustand war ihr dies problemlos  möglich - ohne Brille.

Die Leute, die beim Experiment dabei waren, vermochten sich problemlos davon überzeugen, dass die Frau eine ausgeprägte Sehschwäche hatte: Diese Leute konnten, als sie sich die Brille selber aufsetzten, überhaupt nicht mehr lesen  - für Normalsichtige war die Brille so stark, dass sie ein Lesen verunmöglichte.

Aus: Journal du magnétisme 1858

 

8. 1. 2024

Manchmal ist es gar nicht notwendig, durch die Wände zu sehen

 

Es war etwas schwierig gewesen, den Mann in Hypnose zu versetzen. Als es dann aber doch gelungen war, spielte sich folgende Szene ab:

In ihrem Geiste betrat die hypnotisierte Person die Wohnung des Hypnotiseurs. In ihrem normalen Leben war er noch nie dort gewesen.

Ein anwender Advokat wünschte sich, mit ihr während der Hypnose in Verbindung zu treten. Dieser bat sie, das Haus des Advokaten zu beschreiben.

Die Versuchsperson war noch nie in diesem Haus gewesen. Es entspann sich folgender Dialog:

“Möchten Sie mein Haus sehen und es mir beschreiben?”

Der Hypnotisierte antwortete:

“Das will ich gerne. Ich bin nun dort. Ich trete durch die Türe ein.”

Dann beschrieb sie die Anordnung der Zimmer im Erdgeschoss. Der Advokat hörte und zu und bat sie dann, die Treppe im Haus hinauszusteigen und den ersten Stock zu beschreiben.

Sie nahm dann den Advokaten auf einen geistigen Rundgang durch den ersten Stock mit und beschrieb dem Advokaten alles, was sie auf diesem Rundgang sah.

 

Der Advokat bestätigte, das salles von ihr richtig gesehen worden war – bis auf ein Detail: Die Versuchsperson hatte gesagt, dass sich eine Flasche auf dem Arbeitsplatz des Advokaten befand. Das sber war nach dessen Aussage falsch.

“An m einemm Arbeitsplatz steht keine Flasche”, meinte der Advokat.

Die Versuchsperson war erstaunt:

“Sie sagen, dass es keine Flasch hat. Sie täuschen sich. Ich bin mir sicher, dass die Flasche dort ist: ich sehe sie sehr gut. Schauen Sie doch selbst, sie ist an jenem Ort, an dem Sie schreiben. Sie sehen Sie nicht? Das ist erstaunlich, denn sie ist nun wirklich genug gross”

 

Beide Parteien beharrten auf ihrer Meinung. Die Versuchsperson war davon überzeugt, dass eine Flasche auf der Arbeitsflüche stand; der Advokat verneinte dies energisch. Schliesslich kam jemand auf die Idee, dass es nützlich sein könnte, dem Haus des Advokaten einen Besuch abzustatten; dann würde sich zeigen, wer recht hatte und wer nicht.

Das wurde getan. Der Besuch im Haus des Advokaten endete in einer Überraschung: Die Flasche stand tatsächlich auf dem Arbeitsplatz des Advokaten. Dieser musste kleinlaut eingestehen, dass er sich getäuscht hatte: Er hatte am Morgen die Flasche gebraucht und sie in sein Arbeitszimmer geholt. Dort hatte er sie auf seinem Pult stehenlassen - doch da spielte ihm sein Gedächtnis einen Streich: Dass er sie dort hatte stehen lassen, hatte er tatsächlich vergessen.

Solche Gedächtnistäuschungen kommen vor und sind nicht ganz selten. Wichtig in unserem Zusammenhang aber ist dies: Calixte Renaux hatte es nicht notwendig, durch irgendwelche Wände zu sehen. Er machte sich die Sache viel einfacher. Er blickte nicht durch die Wände, sondern er begab sich geistig in die Wohnung des Advokaten und schaute sich dort um.

Quelle:

Journal de magnètisme-animal, publié sous la diréction de M. J. J. A. Ricard, November 1859

Le somnambule Calixte Renaux.

Z  9. 1. 2025

archive.org   s5id11854670.pdf

S. 20     

 

 

 

9. 1. 2025

Konnte Calixte Renaux Gedanken lesen? Eher nicht.

 

Warum kann Calixte Renaux sagen, wie es in einer Wohnung aussieht, in der er noch nie gewesen ist?

Eine Erklärung lsutet, dass er im Geiste die Wohnung betreten und sich dort umgeschaut hat.

Es gibt jedoch eine andere Erklärung. Sie lautet, dass Calixte  in den Kopf des  Advokaten gegangen ist. der die Wohnung kennt und dass er dort dieses Wissen  gleichsam anzapft hat - was dann darauf hinausläuft, dass er die Gedanken des Advokaten gelesen hat - ein Fall von Gedankenlesen also.

Gedankenles wurden häufig als Erklärung angeboten und diskutiert. Hier allerdings dürfte Gedankenlesen bei Calixte Renaux kaum als Erklärung taugen - hätte Calixte Renaux die Gedanken des Advokaten angezapft, wäre er ebenfalls auf die  Idee gekommen, dass sich keine Flasche auf dem Pult befand.

Das bedeutet übrigens nichtt, dass es kein Gedankenlesen gibt. Es bedeutet bloss, dass es in diesem Falle keine Rolle gespielt hat. Darüber, ob es Gedankenlesen an und für sich gibt, sagt es nichts, aber auch gar nichts aus. 

Quelle 

Zugang 

 

 

15. 1. 2025

Tischrücken mit Faraday: eine heikle Sache 

 

Faraday findet die Lösung

 

Es war damals in Mode: Einige Personen setzten sich an einen Tisch, legten ihre Hände auf diesen Tisch stellten dann fest, dass sich der Tisch in die eine oder andere Richtung bewegte.

Das war vorderhand sehr rätselhaft. Dann aber wartete der Wissenschafter Faraday mit einer Erklärung auf.

Die Hände der Leute führen unbewusst kleine Bewegungen aus, und diese Bewegungen bewirken, dass sich der Tisch bewegt.

Das tönte plausibel. Es tönt so plausibel, dass das Phänomen des Tischerückens gleichsam abgehakt werden konnte: Es wurde zu einem auf den ersten Blick merkwürdigen, aber mit solider Physik durchaus erklärbarem Geschehen - nichts da  von Naturgesetze, die Gott in diesem speziellen Falle ausser Kraft setzt.

 

 

Die Folgen von Faradays Lösung

Die Folgen waren ziemlich einschneidend. Faraday hatte eine Lösung geliefert, die das Phänomen des Tischerückens gewissermaßen entzauberte: Es war zu einem Geschehen geworden, das sich physikalisch vollständig erklären liess.

Diese Meinung wird bis heute vertreten. So ist es denn kein Zufall, dass im englischsprachigen Artikel zu ,James Braid ((surgeon), lesen wir denn auch, dass der  berühmte Hames Braid dem berühmten Michael Faraday zustimmt und ebenfalls der Meinung ist, dass das Tischerücken von Faraday vollständig (entirely) mit unbewussten Fingerbewegung erklärt werden kann. (Zugriff Wikipedian6 2025)

Interessant in duesem Zusammenhang  ist ein Wikipedia-Artike

Im deutschsprachigen Wikipedia-Artikel zum Tischrücken steht sehr nüchtern:

,Der Physiker Michael Faraday wies nach, dass das Phänomen des Tischerückens durch den unbewussten Muskeldruck der auf ihm ruhenden Hände ausgelöst wird.'

Interessanterweise gibt der Wikipedia-Artikel nicht den Ausatz oder die Erläuterungen an, die Faraday zu diesem Thema verfasst hat;. Der Artikel bezieht sich auf ein Buch von Ulrike Müller-Kasper, das den Titel ,Das große Handbuch des Aberglaubens' trägt.

Dass sich der Artikel auf ein Handbuch des Aberglaubens bezieht, ist kein Zufall. Dies fasst vermutlich die allgemeine Haltung zum Tischrücken gut zusammen. Nur besonders unbelehrbare und zum Aberglauben neigende Menschen nehmen das Tischerücken heute noch ernst und glauben, dass dieses Phänomen Aspekte aufweist,  due noch nicht so ganz klar sind.

Tatsächlich müsste man, wenn es so wäre, wie Faraday dies sagt, die Sache mit  dem Tischerücken nicht mehr ernst nehmen.

Im Wikipedia-Artikel finden sich allerdings einige Worte, die aufhorchen lassen. Die Rede ist von Händen, die auf dem Tisch ruhen. Das tönt harmlos und vernünftig - unwillkürlich Bewegungen der Hände  können nur dann den Tisch in Bewegung setzen, wenn zwischen Tisch und Hände ein physischer Kontakt besteht.

Gräbt man ein wenig in der älteren Literatur, taucht allerdings  ein Problem auf, die zeigen, dass in der Tat noch nicht alles sonnenklar ist.

 

 

19.1. 2025

Tischerücken nach Faraday - worin besteht das Problem?

 

Auf das Problem wird man aufmerksam, wenn man einen Satz bei Prel liest.  Dieser schreibt, dass ein Forscher  "Versuche anstellte, bei denen der mechanische Einfluss, auch der von unbewussten minimalen Muskelbewegungen ausgeschaltet war."

So gab es zum Beispiel, fährt Prel fort,  Versuche, die nachwiesen, "dass die Bewegung auch dann eintrat, wenn man die Zipel eines über den Tisch gebreiteten Tuches oder auch die Endstücke von Schnüren anfasst, die  l o s e  herabhängend an der Tischplatte befestigt waren." (Prel, S. 169)    

Crook /189/

Daneben gab es andere, die sich darum bemühten, Tischrücken  o h n e   Berührung zu erreichen.

"Deshalb wurde", so lesen wir in einem Text, "folgendes Experiment  versucht:

Nachdem ein Comité von elf Personen rings um den .... Speisetisch .. gesessen hatte und verschiedene Bewegungen und Tön erfolgt waren, wurden die Stühle mit ihren Rücklehnen gegen den Tisch gekehrt, ungefähr neun Zoll von demselben entfern. Alle Anwesenden knieten hierauf auf ihre Stühle und legten ihre Arme auf die Rücklehne derselben. In dieser Stellung waren die Füsse selbstverstänbdlich vom Tisch abgekehrt und konntn unmöglich unter ihn gesetzt werden, noch den Fussboden berühren. Die Hände wurden über dem Tische ungefähr vier Zoll von dessen Oberfläche entfernt gehalten.  163

In dieser Stellung war Berührung mit irgend einem Theile des Tisches physikalisch unmöglich.

In weniger als einer Minute bewegte sich der sonach gängzlich unberührte Tisch viermal; zuerst ungefähr fünf Zoll naxh einer Seite, hierauf ungefähr vier Zoll und zuletzt sechs Zoll. 

Eine Überprüfung nachher ergab, dass der Tisch, der in seine Einzelteile zerlegt worden war,  keine Auffälligkeiten aufwies.

Bemerkenswert ist, dass die Versuche "bei vollem Gaslicht über dem Tische" ausgeführt wurden.

Das führt zu folgendem Fazit:

"Es war keine Täuschung möglich. Die Bewegungen fand von einer Stelle zu einer anderen im Zimmer statt und wurden gleichzeitig von allen Anwesenden beobachtet. Sie waren als Thatsachen der Messung, und nicht der blossen Meinung der Einbildung unterworfen.   

Bericht des Sub-Comités d. Dialekt. Gesellschaft von London, in Psychische Studien, 1. Jahrgang, 4. Heft (April 1874)

Damit ergibt sich folgendes Problem:

Faraday hat eine Erklärung jene Formen des Tischerückens geliefert, die auf einem physischen Kontakt zwischen Menschen und Tischflächen beruhen. 

Eine Erklärung legt Faraday nicht vor für jene Formen des. Tischerückens, bei denen ein solcher Kontakt nicht besteht.

Das wäre an sich kein Problem, sofern die Grenzen der Erklärung von Faraday aufgezeigt würden. Leider geschieht dies nicht immer. Deshalb wird das Tischerücken bis in die heutige Zeit oft falsch dargestellt. Es wird so getan, wie wenn alle Formen des Tischerückens damit erklärt wären.

 

 

22. 1. 2025

Tischerücken: Hare nimmt sich der Sache an

 

Das Tischerücken ist in der Zeit nach Faraday immer wieder untersucht worden. Vermutlich eine der ersten Untersuchungen stammt von Hare. Dieser verwendete Messapparate, die zeigen sollten, dass die Tischbewegugen nicht auf den physischen Kontakt zwischen Tischen und Hände zurückgehen.

Für den physikalischen Laien ist es nicht ganz einfach, die Aussagekraft dieser Messungen zu  beurteilen. Hare scheint es aber gelungen zu sein zu zeigen, dass nicht alle Formen des Tischerückens auf physischen Kontakt zwischen Händen und Tischplatten zurückgehen können.

Hare und Farday scheinen von unterschiedlichen Seiten an die Sache herangegangen zu sein. Faraday tat es als der Sicht eines Physikers, der ein zunächst unerklärliches Phänomen mit auf einer physikalischen Ebene zu erklären versuchte. Hare dagegen war es wichtig, die physikalische Erklärung auszuschließen: ihm ging es darum zu zeigen, dass die so merkwürdigen Phänomene wie das Tischerücken auf einer geistigen Ebene verursacht werden.

Erwähnenswert sind die Ausführungen von Hare noch aus einem anderen Grund: Wirft man einen Blick auf die Apparate, die Hare verwendete, wird klar, dass da jemand wissenschaftlich gearbeitet hat.

Daran sollte alle Leute denken, die Tischerücken und andere merkwürdigen Erscheinungen als Humbug abtun. Oft tun sie dies mit der Begründung, dass Hare und andere Personen zu ihren Thesen gekommen sind, weil sie sich ihre spinnerten Ideen zusammengeschustert hatten - ohne diese einer näheren Überprüfung zu unterziehen.

Dieser Annahme allerdings muss man widersprechen: Das Interessante - und eigentlich ziemlich verwirrliche -ist dies: Die Aussagen wurden aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen getätigt - und zwar von Leutenn, die sich als Wissenschafter verstanden und die sich auch verpflichtet fühlten, wissenschaftluch zu arbeiten.

 

 

 

24. 1. 2025

Die Schwachstelle der Faraday-Erklärung scheint früh erkannt worden zu sein

 

Faraday publizierte seine Erklärung mitte1853 in drei Zeitungen. Bereits im Oktober des gleichen Jahres erhielt Hare einen Brief. Darin war unter anderem zu lesen:

 

 

25.1. 2025

Was Faraday nicht erklärte 

Diese Beobachtung scheint die Leute ziemlich erstaunt zu haben:

Die Leute bildeten einen Kreis um den Tisch, hatten ihre Hände auf dem Tisvh, und dieser begann sich zu bewegen..Dann aber geschah dies: Due Leute entfernten ihre Hände vom Tisch und hielten diese etwa in der Distanz von einem englischen Fuss von ihm.

Trotzdem bewegte sich der Tisch weiter.

Den Leuten muss das fast ein wenig unheimlich vorgekommen sein. 

Ob es dafür eine physikalisch bündig Erklärung gibt, muss hier offenbleiben. Faraday äussert sich nicht zu der Gruppe jener Phänomen, bei denen Tische gewissermaßen weitermarschieren.

Nach Hare, deutsche Übersetzung, S.

 

3. 2. 2025

Ein Blick in Gasparin: Ist das Wissenschaft?

Heute würden wir es 'Arbeitsgruppe' nennen:Gasparin berichtet davon, wie sich einige Herren - ihre Zahl schwankte zwischen 8 und 12 - immer wieder trafen und u a Phänomene des Tischerückens und der Levitation von Tischen untersuchten. Über die Ergebnisse und Beobachtungen gibt Gasparin Auskunft; er  datiert diese Beobachtungen auch. Auffallend ist, dass Gasparin auch von Misserfolgen Bericht gibt. 

Beim Lesen dieser Protokolle taucht eine Frage auf: Ist das nun 'Wissenschaft' Haben die Herren 'wissenschaftlich' gearbeitet? Und muss man ihre Beobachtung als 'wissenschaftliche Tatsache' betrachten - etwa die Beobachtung, dass Tische gewissermaßen weitermarschieren, wenn die Versuchsteilnehmer ihre Hände vom Tisch entfernt haben?

 

Wie man Vermutungen nicht beweisen und auch nicht widerlegen soll: Gibt es ein Fluid?

 

Bei Fischer lesen wir auf der Seite 78

 

"Ein anderes Experiment, das vollständig die Ansicht derjenigen widerlegt, welche die Ursache des Tischrücken in einem gewissen magnetischen Fluidum erblicken, welches von den Personen auf den Tisch übergehe, ist folgendes: Sie mögen um den Tisch stehend oder sitzend, aber ein paar Zoll von demselben entfernt, sich mit einer Anzah Lederriemen versehen, deren eines Ende von den entgegengesetzten Händen je eines Paares der Versuchspersonnen ausgehend , frei auf die Mitte des Tisches gelegt wurde.  

 

 

Übrigens:

Faraday war nicht der erste, wenn es um eine Erklärung des Tischerückens ging

 

Faraday gilt als der Mann, der das Tischerücken entzaubert hat. Er hat, so sagt man, mit raffinierten Versuchsanordnungen belegt, dass Tischerücken auf unbewussten Muskelaktivitäten beruht.

Fischer allerdings weist darauf hin, dass diese Erklärung schon früher von James Braid vorgebracht wurde. Auch er setzte auf die unbewusste Muskelaktivitäten. Das geschah am 30. April 1853.

Faradays Aufsätze erschienen im Juni und Juli 1853.

Aber vielleicht war auch Braid nicht der erste, der Beiträge zur  Frage des Tischerückens lieferte.